Die GESCHICHTE des MUAYTHAI
Die Geschichte des Muaythai-Boxens
von Detlef Türnau, Präsident des MTBD (MuayThai Bund Deutschland)
Die Geschichte des Muaythai ist die Geschichte des thailändischen Volkes.
Als die burmesische Armee die Königsstadt Ayuthaya vernichtete, verbrannten auch wertvolle Hinweise aus dem Staatsarchiv über die Enstehungsgeschichte des Muaythai.
Das Wenige, was wir heute wissen, wurde alten Schriftstücken aus Burma, Kambodscha und Chroniken des ehemaligen Lanna-Königreiches in Chiang Mai entnommen. Allgemein einig ist man sich über die Tatsache, dass Muaythai aus den alten Kriegskünsten der thailändischen Soldaten entstanden ist. Muaythai war somit schon immer Bestandteil des militärischen Trainings der thailändischen Soldaten, welche auch lernen mussten, sich ohne Waffen erfolgreich zu verteidigen.
Heutzutage sind sich die Fachleute uneinig darüber wo Muaythai, bzw. die alte thailändische Kampfkunst, historisch betrachtet seine Wurzeln hat. Einige Forscher/Theoretiker gehen davon aus, dass die Thais im Rahmen einer Völkerwanderung aus China kamen. Aus diesem Grund seien thailändische Kampftechniken auch durch chinesische Einflüsse geprägt. Eine weitere Theorie besagt, dass die Ureinwohner Thailands bereits Muaythai-ähnliche Techniken beherrschten, lange bevor die Völkerwanderung einsetzte. Darauf weisen archäologische Ausgrabungen hin. Welche dieser Theorien zutreffend ist kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, da eindeutige Belege in der alten Hauptstadt der Thais während des Krieges verbrannten.
Viele Historiker befassten sich bereits in der Vergangenheit mit der Geschichte des Muaythai. Auch heute noch werden zahlreiche Forschungsprojekte von thailändischen Universitäten betrieben. Nachfolgend aufgelistet sind einige Daten, die bereits durch Historiker bestätigt wurden.
648 n. Chr.
Praya (General) Kanwannadit gründet das Tarawadee-Königreich in Lopburi.
657
Sukatanta, ein hochdekorierter Krieger, gründet die Khao Sa Mo Kon/Sam Nak Ma Ser Korn Ausbildungsstätte für Kunst (auch Kriegskünste) und Forschung in Lawo/Lopburi, um Könige und deren Söhne vor ihrer Krönung in den Kriegskünsten auszubilden. Die Leibgarde des Königs sowie ausgesuchte Soldaten werden im Thawung District trainiert.
Um 748
König Pra Chao Pri Low Go gründet das erste unabhängige Königreich der Thais in Nanchao, im Süden Chinas nahe des Unti Berges.
1219
Gründung des Königreichs von Sukhothai durch König Kun Sri In Tra Tit, in welchem das Muaythai seine erste Blüte findet. In Stein gemeißelte Aufzeichnungen berichten von einem Krieg der Thais gegen Kambodscha sowie von den Kriegskünsten der Thais. Auch in dieser Sukhothai-Periode wird die berühmte Ausbildungsstätte der Thais, Sam Nak Sa Mer Korn, zur Ausbildung weiterhin genutzt. Der erste König in Sukhothai, Por Khun Sri In Tra Tit, schickt seinen 2. Sohn, Phraruong/Ramkhanghaeng in diese Ausbildungsstätte, um die Kriegskünste zu erlernen. Ramkhamhaeng schreibt die 18 Stufen/ Ausbildungsrichtlinien (Maya) auf und übergibt diese an seinen Vater, der ebenfalls anfängt, die Kriegskünste zu studieren. Por Khun Ram Kam Khang befasst sich in der 14. Stufe (Maya) mit den Kriegskünsten (Tamrab Pichei Songkram). Noch heute können Abschriften dieses Buches in der thailändischen Staats-Bibliothek eingesehen werden.
ca. 1235
Nanchao wird von den Mongolen zerstört und die Thais teilen sich in drei Gruppen auf, um getrennte Wege zu gehen: Die Thai Yai ziehen nach Burma, die Thai Ar Home nach Laos und die Thai Noi in das heutige Thailand. Burma, Laos und Thailand gehören damals zum Königreich Utong, das von Kambodscha regiert wird. Betrachtet man heutzutage die Kampfkünste in Burma (Myanmar Lhet Wyat) und Laos (Muay Lay Lao), so stellt man fest, dass diese sehr eng mit dem Muaythai verwandt sind. Dies bezieht sich sowohl auf die Techniken als auch auf die Wettkämpfe.
ca. 1350
Das Königreich Ayuthaya wird durch König Pra Chao Uthong gegründet – 34 Könige herrschen in dieser Periode.
1590
Einer der bekanntesten Könige dieser Periode ist Naresuan, ein großer Meister des Waffenkampfes. Er erklärt die Unabhängigkeit von Burma und gründet innerhalb seiner Arme die Sue Pa Maew Mong, eine Eliteeinheit, die speziell im Kampf mit und ohne Waffen ausgebildet wird.
1593
Im Krieg zwischen Burma und Ayuthaya tötet Naresuan in einem Zweikampf den burmesischen Kronprinzen Min Chit Sra in Nong Sarai, woraufhin sich die burmesische Armee zurückzieht.
1656
Einer der Nachfolger Naresuans, König Narai, engagiert sich ebenfalls sehr stark für die Entwicklung der Kriegskünste. Während seiner Herrschaftszeit finden die ersten Profikämpfe statt, welche bei der Bevölkerung großes Interesse hervorrufen. Damals kämpften die Boxer lediglich mit Bandagen, sog. „Kard Cheurk“, die eine Länge von bis zu fünf Metern hatten. Gekämpft wird auf einem freien Feld, auf welchem der Kampfplatz manchmal mit einem langen Baumwollseil abgegrenzt wird. Zudem tragen die Kämpfer während des Kampfes ihr Mongkon und ihr Prajeat. Es gibt noch keine Gewichtsklassen. Kämpfe werden entweder durch K.o. oder durch die Aufgabe eines Kämpfers entschieden. Ein sehr berühmter Lehrer der thailändischen Kampfkünste zu dieser Zeit ist Kru Daang Tadaeng (Muay Lopburi), der wohl bekannteste Kämpfer ist Chaopraya Kosatibodilek.
1703
Auch König Pra Chao Sua (Prasanpet VIII), der Tigerkönig, macht sich als Herrscher (1697-1709) um die thailändische Kampfkunst verdient. Er gründet die Organisation Ta Nai Leug, in welcher der waffenlose Kampf weiterentwickelt wird. Hier werden auch die Leibwächter des Königs sowie Lehrer für den waffenlosen Kampf ausgebildet. Andere asiatische Kampfkünste haben keinen großen Einfluss auf die Kampfkunst der Thais, da diese hoch perfektioniert ist. Dies zeigt sich durch die Kämpfe der Thais mit Vertretern anderer ausländischer Kampfkünste (Nai Kanom Tom-Burma). Die Thais sehen folglich keinen Sinn darin, ihre Kampfkunst um fremde Techniken zu ergänzen. Darüber hinaus sind und waren die Thais ein sehr stolzes Volk, welches nur im Kampf überzeugt werden kann. König Pra Chao Sua nimmt des Öfteren mit vier seiner Leibwächter – ebenfalls ausgezeichnete Kämpfer – unter falschem Namen an Kämpfen im Rad Kruad Distrikt in der Wi Set Chai Chan Provinz teil. Eine Geschichte über Pra Chao Sua wird auch heute noch erzählt: Wieder einmal nimmt der König an Kämpfen in der Provinz teil. Da man weiß, dass es sich um einen sehr starken Kämpfer handelt, organisiert der Veranstalter für ihn gleich mehrere Gegner, für den Fall, dass der erste Kämpfer unterliegen wird. Der König nimmt diese Herausforderung an und besiegt nacheinander Nai Klang Mhad Tay, Nai Yai Mhad Laek und Nai Lek Mhad Nak durch K.o. Später trainiert Pra Chao Sua auch seine Kinder, Prinz Pet und Prinz Porn, welche die Kampfeskunst ihres Vaters weiterentwickeln. Berühmte Kämpfer dieser Zeit sind zudem Pantainorasing, Nai Klang Mad Tai, Nai Yai Madlek und Nai Lek Madnak.
1765
Das kleine Dorf Bang Ra Chan wird von burmesischen Truppen angegriffen. Heldenhaft verteidigen sich die Bewohner des Dorfes. Erst nach dem achten Ansturm auf das Dorf gewinnen die Burmesen die Oberhand und töten die Dorfbewohner.
1766
Die Burmesen beginnen erneut einen gewaltigen Feldzug gegen die Thais und belagern Ayuthaya. Einem General König Ekatats, Chao Phaya Taksin, gelingt mit 500 Soldaten der Ausbruch aus Auythaya. Er verschanzt sich mit seinen Soldaten in Chantaburi.
7. April 1767
Ayuthaya wird von den Burmesen völlig zerstört. Die Staatsbibliothek verbrennt vollständig. Phaya Taksin, ebenfalls ein ausgezeichneter Kämpfer, verlegt die Hauptstadt nach Thonburi. Nach vielen blutigen Kämpfen gelingt es ihm, die Burmesen zu vertreiben. Er gründet das Krungthonburi Königreich und lässt sich zum König krönen.
1770
Taksin wird von seinem General Chao Phya Chakri – Rama – gestürzt, der seine Residenz nach Bangkok verlegt. Die Chakri Dynastie regiert noch heute in Thailand. Diese Ära bezeichnet auch einen der Höhepunkte des thailändischen bewaffneten und waffenlosen Kampfes.
1775
Der burmesische König Mangra lässt thailändische Kriegsgefangene gegen burmesische Boxer kämpfen. Der Thailänder Nai Kanom Tom, welcher sich unter den Gefangenen befindet, besiegt zehn burmesische Boxer und erhält für diese Siege seine Freiheit zurück. Jedes Jahr werden in den thailändischen Stadien am 17. März Kämpfe zu Ehren des Nai Kanom Tom abgehalten. (Diese Geschichte konnte bisher nicht durch Fakten belegt werden, da historische Aufzeichnungen burmesischer Herkunft nur sehr schwer erhältlich sind.)
1782
Entstehung des Muay Korat.
1809
Das Ram Mad Ram Muay wird in „Muaythai“ umbenannt.
1809
König Rama II erbaut im Bereich des Königspalastes das Wang Lang Stadion. Hier werden dem Volk bewaffnete, aber auch waffenlose Kämpfe geboten. Die Kämpfe, bei welchen geschlagen und getreten wird, nannte man bisher „Ram Mad Ram Muay“. Nun gebrauchte man den Namen „Muaythai“. König Rama II wird im Wat Ra Kang Ko Si Ta Ram Tempel in Thonburi von einem Mönch namens Som Det Pra Wan Na Rat im Muaythai ausgebildet. Bei diesem Mönch trainierte er bis zu seinem 16. Lebensjahr. Danach wird er in der Ta Nai Leug Organisation weiter ausgebildet.
1824
Entstehung des Muay Chaya.
1824
Auch Rama III wird in der Ta Nai Leug ausgebildet. In seiner Regentschaft findet ein Krieg mit Laos statt. Die Truppen aus Laos versuchen, die Stadt Korat einzunehmen. Die Frau des ehemaligen Stadthalters von Korat, Ying Moe, versammelt Truppen um sich, die nicht nur den Waffenkampf beherrschen, sondern auch Muaythai, da einige Befehlshaber dieser Truppen ebenfalls in der Ta Nai Leug ausgebildet wurden. Die Truppen aus Laos werden besiegt.
In dieser Zeit wird zudem ein Buch über Muaythai verfasst, welches 46 Zeichnungen enthält und noch heute in der Staatsbibliothek zu sehen ist.
1848
Rama 4 ist ebenfalls ein begeisterter Muaythai- und Krabbi-Krabong-Kämpfer. Er gibt den Thais eine neue Gesetzgebung, in welche auch die thailändischen Kampfkünste einbezogen werden. Er wird in der Ta Nai Leug trainiert. Im Wat Pra Si Rattana Sat Sadaram werden während seiner Regierungszeit viele Kämpfe im Rahmen besonderer Festlichkeiten ausgetragen.
1868
Die Regierungszeit König Ramas 5 bezeichnet das goldene Zeitalter des Muaythais. Im Königspalast wird die Sam Nak Muay Luong Abteilung gebildet, welche die Ta Nai Leug Organisation ablöste. Der König selbst wird von Luong Pol Yo Ta Nu Yok, dem Direktor der Sam Nak Muay Luong, trainiert. Das Muaythai wird in der Sam Nak Muay Luong stark gefördert. Man entwickelt veraltete Techniken weiter und legt Ausbildungsrichtlinien für das Muathai-Training sowie Graduierungsrichtlinien für Schüler und Lehrer fest. Diese werden von der Sam Nak Muay Luong Abteilung in Bangkok geprüft. Die besten Kämpfer aus allen Provinzen werden nach Bangkok geschickt, um im Königspalast zu kämpfen. Viele der Kämpfer, die als Sieger aus ihren Kämpfen hervorgehen, werden in die Palastwache aufgenommen.
Entstehung des Muay Lopburi.
Bekannte Kämpfer sind Muen Mue Man Mad (Nai Klung To Sa Art), Nai Prong Chammongthong und Nai Daeng Taiprasert (Muay Korat).
1876
Während der Einäscherung der Schwester des Königs finden vom 16. bis. 23. Juli Muaythai- Kämpfe im Wat Mahataat statt.
30. November 1907
Ab diesem Jahr finden jährlich Muaythai Kämpfe in Anwesenheit des Königs statt.
1910
In die Regierungszeit König Ramas 6 fällt der 1.Weltkrieg. Thailändische Soldaten werden nach Europa geschickt. Auf Wunsch europäischer Truppenführer organisiert General Pra Ya Teb Has Sa Din Muaythai Vorführungen, welche großes Interesse bei den Soldaten hervorrufen.
1921
Auf dem Fußballfeld des Sanaam Suan Ku Lard finden Kämpfe statt. Die Kampffläche beträgt nahezu 700 qm und wird von Zuschauer-Stühlen umringt. Bis 1921 nutzten die Thais eine mit Stoff umhüllte Muschel als Tiefschutz. Nun verwenden sie einen stabilen Schutz aus Baumwolle. Erstmals wird bei diesen Kämpfen ein Kampfrichter eingesetzt. Ein Punktrichter wird nach wie vor nicht benötigt, da die Kämpfe lediglich durch K.o. oder durch Aufgabe eines Kämpfers entschieden werden. Ebenfalls in diesem Jahr finden die ersten Muaythai-Kämpfe auf dem Sanaam Suan Ku Lard (Rose Garden) Gelände innerhalb eines Boxrings statt. Neu ist auch die Zeitbegrenzung der Runden mit einer Uhr – bis dahin verwendete man als Zeitmaß eine Kokosnussschale, in welcher ein Loch war. Diese wurde in einen Wasserbehälter gelegt. Ging sie schließlich unter, war die Runde beendet. An den Kämpfen nehmen auch indische, chinesische und burmesische Kämpfer teil. Die Thai-Boxer besiegen dabei alle anderen Kämpfer. Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden für den Waffenkauf des Scout-Departments genutzt.
Der chinesische Wushu-Meister Chin Chang aus der Kwantung Provinz, bekannt wegen seiner enormen Chi-Kräfte, tritt in Thailand gegen den Muaythai-Boxer Yang Harn Ta Ley an. Der chinesische Kämpfer wird regelrecht deklassiert und verbringt mehrere Monate im Krankenhaus.
1925
Ein thailändischer General erteilt den Auftrag, das Sanaam Muay Lak Mueng Ta Chang Stadion nahe des National Museeums zu bauen. Erstmalig kommen hierbei, anders als bei den früheren Steinbauten, drei Ringseile zum Einsatz. Kämpfe werden in dem neuen Stadion bis ins Jahr 1929 ausgetragen.
1925
Im Muay Korat kämpft man erstmals mit Boxhandschuhen.
1929
Am 9. November 1929 veranstaltet Chao Khun Ka Ta Ra Bo Di im Lumpini Park Wettkämpfe in einem Zelt. Der Boxring entspricht nun europäischen Maßen. Erstmalig sind zwei Punktrichter zur Bewertung der Kämpfe im Einsatz, so dass auch Punktsiege möglich sind. Zudem werden die Runden auch hier nun zeitlich durch eine Uhr begrenzt. Ein philippinischer Boxer verwendet bei diesen Kämpfen Boxhandschuhe, die zukünftig auch bei Muaythai-Kämpfen Anwendung finden. Vorher waren die Hände der Thai-Boxer lediglich mit Bandagen umwickelt. Bei den Wettkämpfen im Lumpini Park werden darüber hinaus zum ersten Mal Tiefschützer aus Metall verwendet.
1934-1946
Im Jahr 1935 baut ein reicher Kaufmann das Sa Nam Muay Suan Chao Ched Stadion, das von der thailändischen Armee kontrolliert wird. Dort finden Kämpfe bis ins Jahr 1940 statt, das Jahr, in dem die Japaner in Thailand einfallen.
Im Jahr 1937 legt das Department of Physical Education die Kampfregeln für Muaythai-Kämpfe fest. Von 1942 bis 1944 finden vereinzelt Kämpfe im Pat Tana Karn, Ta Pra Chan und Wong Wien Yai Theater statt.
1941
Der ehemalige Premierminister Thailands, P. Pibulsongkram, gibt den Auftrag zum Bau des ersten Muaythai Stadions Thailands: das Rajadamnern Stadion auf der Rajadamnern Avenue in Bangkok. Aufgrund des Krieges werden die Arbeiten jedoch unterbrochen und können erst nach dem Krieg wieder aufgenommen werden.
1945
Das Muay Lopburi wird modernisiert. Bekannte Kämpfer dieses Stils sind Taweesak Singklongsi und Angkan Chompoopuang.
23. Dezember 1945
Das Rajadamnern Stadion ist fertiggestellt. Erster Manager des Stadions wird Mr. Pramote Puengsoonthorn, erster Promoter wird Kruh Chit Ampon Siu. Erstmals sind die Kämpfe auf 5 x 3 Minuten, mit jeweils zweiminütiger Pause festgelegt. Das Gewicht der Kämpfer wird auf einer alten Pferdewaage aus Stein geprüft.
1953
Am 8. Dezember 1953 finden die ersten Kämpfen im neuerbauten Lumpini Stadion statt. Erster Manager des Stadions ist Kruh Ket Sri Ya Pai.
1955
Von der Rajadamnern Stadium Co., Ltd. wird das erste Regelwerk für professionelle Muaythai- Kämpfe herausgegeben.
1958
Japanische Karateka und ein philippinischer Boxer fordern Muaythai-Kämpfer heraus. Alle Boxer werden von den Muaythai-Kämpfern mit Leichtigkeit besiegt.
1959
Chinesische Tai-Kek Kämpfer bleiben ebenfalls erfolglos bei dem Versuch, die Thai-Boxer im Rajadamnern Stadion zu besiegen.
1960
30. April: In Phnom Penh kämpft der Thai Som Porn Rattana Sit gegen den Kambodschaner Zoa Zar Lin. Der Thai gewinnt mit einem großen Punktvorsprung.
23. Juli: In Phnom Penh treffen erneut thailändische Kämpfer auf Kämpfer aus Kambodscha. Der Thai Rung Sak Sing E Sar gewinnt in der ersten Runde durch K.o. gegen Sa La Kam Put. Der zweite thailändische Kämpfer Sa Ne Ket Song Kram besiegt seinen Gegner Sor Sali Kam Put durch K.o. in der zweiten Runde. Auch dem dritten thailändische Kämpfer Pong Sak Lert Kamon gelingt es schließlich, seinen kambodschanischen Gegner Zor Salin Kam Put in der ersten Runde K.o. zu treten.
1962
Ein indonesischer Boxer wagt den Vergleich mit einem Thai-Boxer und wird ausgepunktet. Im April findet ein Vergleichskampf zwischen japanischen und thailändischen Kämpfern. Von sechs Kämpfen gewinnen die Thais drei Kämpfe durch K.o. und zwei weitere klar nach Punkten. Ein Thailänder wird jedoch disqualifiziert und sein japanischer Gegner zum Sieger erklärt. Im Mai treffen erneut zwei japanische Kämpfer, mittlerweile trainiert im Muaythai, auf Muaythai Boxer. Ein Japaner geht K.o. Dem zweiten japanischen Kämpfer gelingt erstmals ein sensationeller Punktsieg über einen Thailänder.
1971
Dr. Sawaeng Siriplai, ein Lehrer der Sri Na Ka Rin Wi Rot Pa La Suk Sa Universität, legt internationale Regeln für das Amateur Muaythai fest. Im gleichen Jahr finden die ersten Amateur Muaythai Kämpfe zwischen der Srinakarin Universität und den Colleges of Physical Education Chiang Mai, Maha Sarakham, Yala und Chon Bun statt.
1972
Erneut stellen sich sechs Japaner thailändischen Kämpfern. Fünf Japaner gehen K.o., eine japanischer Kämpfer wird ausgepunktet. Ende August treten zwei weitere Japaner in Thailand in den Boxring. Einer von ihnen geht K.o. – der andere Japaner kann einen Punktsieg erringen.
1973
Thailändische Kämpfer besiegen zwei chinesische Kung Fu Kämpfer bereits in der ersten Runde.
1974
Abermals steigen fünf Kung Fu Kämpfer aus Hong Kong in den Ring, dieses Mal wird sogar ohne Boxhandschuhe gekämpft. Keiner der Kämpfer aus Hong Kong erreicht jedoch die zweite Runde.
In Manila wird ein thailändischer Student von einem philippinischen Karateka herausgefordert. Den Kampf kann der Thai in der zweiten Runde gewinnen.
Länderkampf Thailand gegen Kambodscha: Auch bei dieser Begegnung besiegen die Thais alle Kontrahenten.
Im Oktober fordert ein hochgraduierter japanischer Karatemeister die Thais heraus – ein 40-jähriger Muaythai-Trainer punktet den Japaner spielerisch aus.
03. November 1975
Im Rajadamnern Stadion findet eine Begegnung zwischen thailändischen Boxern und chinesischen Chan-Tung-Kämpfern statt. Der Thai Rawee Decha Chai besiegt den Chinesen Hi Ra To durch technischen K.o. in der zweiten Runde. Der Thai Den Tor Ra Nee Muang Surin gewinnt gegen Na Ka E durch technischen K.o. in der ersten Runde. Der Thai Sorn Nak Rob Keit Wayu Pak schlägt Za wa No. Auch der Thai Charn Det Wee Rapon besiegt Ha Ki Wa nach Punkten.
12. März 1977
Im Los Angeles Auditorium kämpfen Benny Urquidez gegen Narongnoi Kiattibandit und Ernest Heart gegen Netr Saknarong. Den Thais ist es nicht erlaubt, Clinch- und Ellbogentechniken einzusetzen. Außerdem sind die Kämpfe auf eine Distanz von neun Runden angesetzt, was für das Muaythai eine unübliche Rundenzahl ist. Benny Urquidez wird mit dem Schlussgong ausgeknockt – Ernest Heart geht bereits in der 5. Runde auf die Bretter.
18. August 1978
Fünf Kämpfer des Chakuriki Gyms aus Amsterdam wagen sich in die Höhle des Löwen und werden alle durch K.o. besiegt: Poe Sai Sittiboonlert besiegt Ron Kuyt in der 2. Runde durch K.o.. Sa Kat Porn Tawee gewinnt in der 1. Runde durch K.o. gegen Robby Harinck. See Pray Keit Som Bob schlägt Imro van den Ten in der 1. Runde durch K.o. Imro van den Ten Sa Tarn Far Sor Pra Tip gewinnt in der 2. Runde durch K.o. gegen Faisal Karakus Eka Chai Sit. Mor Art gewinnt in den 1. Runde durch K.o. gegen Ramikisoen.
7. Juni 1978
Thailand gegen Japan im Rajadamnern Stadion: Si Pray Kiet Sombop gewinnt nach Punkten über Toshio Fujiwara aus Japan. David Amornrat gewinnt nach Punkten gegen Tabata aus Japan.
15. September 1978
Thailand gegen Japan im Lumpinee Stadion: Pood Pard Noi Woravut verliert nach Punkten gegen Toshio Fujiwara Kam. Rai Yok Keit Sombop gewinnt nach Punkten gegen Keuji Ziko Lam Sai. Look Pra Ya Pichai gewinnt in der 3. Runde durch K.o. gegen Mizuhiro Yanakida.
21. November 1978
Thailand gegen Japan und Burma im Lumpini Stadion: David Amornrat gewinnt durch K.o. in der 2. Runde gegen Higari Kenzu. Santi Littichai gewinnt duch technischen K.o. in der 4. Runde über Sijiya Reaw.
Mai 1984
Gründung des Muaythai Bundes Deutschland e.V. in Stuttgart. Er wird als einziger Verband in Deutschland von der European Muaythai Association (E.M.A.) und der World Muay Thai Association (W.M.A.) anerkannt wird.
September 1984
Der Niederländer van der Vathorst gewinnt in Amsterdam gegen den Thai Nonglek aus dem Petchmuangtrad Camp. Sein Landsmann Tekin gewinnt ebenfalls nach Punkten gegen den Thai Lomtai. Bei einem Rückkampf einige Monate später im Rajadamnern Stadion in Bangkok verliert van der Vathorst gegen Nonglek.
1985
Erstmals finden Amateur Muaythai Wettkämpfe für Schüler aller Schulen in Thailand statt. Grandmaster Yuttana Wongbandue und Master Charn Paiboon entwickeln Schutzausrüstungen für das Amateur Muaythai, die für alle Turniere zur Pflicht werden.
Juli 1985
Van der Vathorst gewinnt in Amsterdam durch K.o. gegen Fanta Atapong (Petchmuangtrad).
1988
Der U.S. Champ Felipe Garcia wird in Amerika durch einen Thai K.o. geschlagen. Don Wilson verliert in Thailand gegen Samart Fairtex klar nach Punkten.
1989
Länderkampf Thailand gegen Burma. Erneut gehen alle Siege an die Thailänder.
Oktober 1989
Der Niederländer Ballentine gewinnt in Amsterdam gegen den „Deadly Kisser“ Saengtiennoi.
1990
Die International Federation of Muaythai Amateurs wird offiziell in Bangkok gegründet.
1992
Die ersten deutschen Muaythai Sportler trainieren an der Hua-Mark Universität in Bangkok, um den ersten Teil der Prüfung zur Trainerlizenz im Muaythai zu absolvieren.
1993
Das Department of Physical Education in Bangkok legt in Zusammenarbeit mit ausländischen Muaythai-Lehrern die Regeln für internationale Amateur Muaythai Wettkämpfe fest.
23. Januar 1993
Der Chakuriki-Kämpfer Gilbert Ballentine gewinnt in der Berliner Deutschlandhalle gegen die Nr. 2 der Rajadamnern Rangliste Jacksit nach Punkten.
1994
Gründung der International Federation of Muaythai Amateurs (I.F.M.A.) in Bangkok.
1995
Erste I.F.M.A. Amateur Muaythai Weltmeisterschaft findet im National Stadion in Bangkok statt.
Gründung des World Muaythai Council als einzige Profi Muaythai Organisation, welche von der Sports Authority of Thailand (S.A.T.) akzeptiert wird. Das World Muaythai Council (W.M.C.) erkennt den Muaythai Bund Deutschland als einzigen nationalen Muathai Verband in Deutschland an.
Februar 1997
Bei der dritten I.A.M.T.F. Amateur Muaythai Weltmeisterschaft in Bangkok gewinnt Jupp Yousef vom Bujin-Gym Rommerskirchen die Goldmedaille im Cruisergewicht. Während der Weltmeisterschaft wird der Präsident des Muaythai Bundes Deutschland, Detlef Türnau, als erster Ausländer in den Rang des Muaythai Ajarns erhoben.
1998
Bei den 13. Asian Games finden erstmals Amateur Muaythai Wettkämpfe unter der Schirmherrschaft der I.F.M.A.F. statt.
April 1998
An der ersten Amateur Muaythai Europameisterschaft in Calafell, Spanien nehmen mehr als 30 Nationen teil. Andre Keubler vom Bujin-Gym Mönchengladbach gewinnt die Goldmedaille und Arseni Diete von den Budofreunden Köln erringt die Bronzemedaille.
1998
Gründung der European Professional Muaythai Federation (E.P.M.T.F.), welche sehr eng mit dem thailändischen Profiverband Professional Muay Thai Association of Thailand (P.A.T.) zusammenarbeitet. Erster Präsident wird Detlef Türnau.
März 1999
Yousef Sariano, auch aus dem Bujin-Gym Rommerskirchen, gewinnt im Rahmen der vierten I.A.M.T.F. Amateur Muaythai Weltmeisterschaft die Goldmedaille im Superschwergewicht.
Februar 2000
Bei der zweiten I.A.M.T.F. Amateur Muaythai Europameisterschaft in Paphos-Zypern erring Deutschland mit einem neuen Nachwuchsteam mehrere Bronze- und Silbermedaillen.
2001
Auch im Rahmen der fünften I.A.M.T.F. Amateur Muaythai Weltmeisterschaft in Bangkoksichert sich ein neues Team des M.T.B.D. einige Medaillen.
Juni 2002
An den äußerst erfolgreichen German Internationals in Dorsten nimmt erstmals ein Team aus Thailand teil.
Internationales Promoter Meeting mit Repräsentanten der Professional Muay Thai Association of Thailand, sowie Promotern des Lumpini- und Omnoy Stadions in Rommerskirchen.
Angelika Schierholt, aus der Championschmiede von Detlef Türnau, gewinnt die dritte I.A.M.T.F. Amateur Muaythai Europameisterschaft in Caldas da Rainha/Portugal und wird Muaythai Europameisterin.
2003
Im darauffolgenden Jahr gewinnt Angelika Schierholt die sechste I.F.M.A. Amateur Muaythai Weltmeisterschaft im Stadion der Sports Authority of Thailand in Bangkok.
2004
Amateur Muaythai unter dem Weltverband I.F.M.A. nimmt erstmals an den Asian Indoor Games teil.
Der Muaythai Bund Deutschland wird Vollmitglied der I.F.M.A.
2006
Die General Association of International Sports Federations (G.A.I.S.F.), welche zum I.O.C. gehört, erkennt auf der Sitzung in Korea die International Federation of Muaythai Amateurs (I.F.M.A.) als Vollmitglied an. Somit ist Amateur Muaythai unter der Schirmherrschaft der I.F.M.A. auf dem Weg zur olympischen Anerkennung.
Mohamed Oudris (Bujin Gym Rommerskirchen) und Vukota Mirkovic (Kings Gym Hannover) gewinnen auf dem Kings Cup in Bangkok W.M.C. Superbouts.
2007
Erstmalige Ausrichtung des I.F.M.A. European Amateur Muaythai Cups in Singen am Bodensee, an dem 20 Nationen teilnehmen.
Vukota Mirkovic (Kings Gym Hannover) schlägt seinen Kontrahenten aus Lettland in einem W.M.C. Super Bout auf dem King`s Cup in Bangkok in der 1. Runde K.o..
2008
Der I.F.M.A. European Cup wird zum zweiten Mal in Singen ausgerichtet. Die Zahl der teilnehmenden Nationen und Kämpfer nimmt zu.
Auf der I.F.M.A. Europameisterschaft in Polen wird Ania Fucz (Mujoken-Ki-Dojo Würselen) Europameisterin.
Berat Aliu (Chorakee Gym Trier) qualifiziert sich in Deutschland auf den W.M.C. Super 8 Muaythai Serien für die Teilnahme am King`s Cup 2008 in Bangkok. Er muss sich gegen einen starken Thai nach Punkten geschlagen geben.
2009
Der 17-jährige Enriko Kehl (Franker`s Fight Team) qualifiziert sich in Deutschland für das Acht-Mann Turnier des King`s Cup 2009 in Bangkok. Erstmals dreht das ZDF eine Reportage über einen deutschen Teilnehmer des King`s Cup.
2010
In Peking finden vom 28.08. bis 4.09.2010 die SportAccord Combat Games unter der Schirmherrschaft des I.O.C. statt.
Hier dürfen nur 14 G.A.I.S.F. anerkannte Kampfsportarten teilnehmen, zu welchen auch das Amateur Muaythai der I.F.M.A. gehört.